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MAG. TATJANA RASBORTSCHAN KARL-ADRIAN-STR. 3 - A-5020 SALZBURG TELEFON 0043 662 85 41 38 FAX 0043 662 85 41 38 E-MAIL INFO@RASBORTSCHAN.AT NEWSLETTER ABO TIPPS LOKALE MIT SCHÖNEM AUSBLICK FOTO LOCATION
KONTAKT AUF EINEN KLICK
© COPYRIGHT-HINWEIS: DER GESAMTE INHALT DIESER WEBSITE IST DURCH COPYRIGHT GESCHÜTZT. Sollten Sie den Wunsch haben, etwas hiervon zu verwenden, stehe ich Ihren Wünschen grundsätzlich offen gegenüber. Anfragen zur möglichen öffentlichen Verwendung von Material, ob insgesamt oder nur in Auszügen, sind willkommen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an mich. Ihre Tatjana Rasbortschan

TIPP

SO SCHMECKT ÖSTERREICH Wer Inspiration bzgl. GenussRegionsprodukte haben möchte, findet sie in meinem Buch „So schmeckt Österreich“. Es beinhaltet interessante Berichte über das Produkt, Ausflugstipps und Anbieter der Region und ist „garniert“ mit vielen Landschaftsfotos. SO SCHMECKT ÖSTERREICH | DAS BUCH

In eigener Sache / Klarstellung

Für diesen Beitrag bin ich, Tatjana Rasbortschan, verantwortlich. Alle Fotos stammen von mir. Dieser Beitrag ist keine Werbung, ich schreibe ihn aus eigenem Interesse. Es gibt keinen kommerziellen Hintergrund. Wenn Du mit mir in Kontakt treten willst, kannst Du das gerne über mein Kontaktformular tun.
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich

EIN AUSFLUG INS KÄSEGLÜCK AUF

DER KÄSESTRASSE BREGENZERWALD

MÄRZ 2019

DEM GENUSSREGIONSPRODUKT ALP- UND BERGKÄSE

BREGENZERWALD DICHT AUF DER SPUR

Ich bin schon sehr gespannt auf unseren Nachmittagsausflug in die „Käsekammer Österreichs“, war ich doch zur Recherche für mein Buch von So schmeckt Österreich“ schon in dieser wunderschönen Gegend. Im Rahmen der Bundestagung der GENUSS REGION ÖSTERREICH** 2019 machen wir uns unter der Leitung des Bürgermeisters von Mellau, Tobias Bischofberger und dem KäseStrassen* Obmann Max Bereuter auf Entdeckungstour im tiefverschneiten Bregenzerwald. Da die Institution KäseStrasse ihr 20-jähriges Bestehen feiert, wollen wir zu diesem Anlass drei Betriebe besuchen. Ich habe im vorhergehenden Bericht der GenussTagung bereits von den Leuchtturmprojekten berichtet, hier sind jetzt drei Beispiele davon:

DIE DORFSENNEREI SIBRATSGFÄLL

Der bequeme wohlig warme Reisebus (draußen ist es mit minus acht Grad recht frisch) bringt uns auf der von Schneemassen eingeengten Straße und durch kleine malerische Dörfer nach Sibratsgfäll. Da, wo ich saftige grüne Bergwiesen mit unzähligen Kräutern und Blumen übersät sah, als ich das erste Mal hier war, türmen sich heute meterhohe Schneewechten bis zum Horizont. Die Dorfsennerei Sibratsgfäll liegt in einem romantischen Talkessel des Vorderbregenzerwaldes, in welchem die herkömmlichen Strukturen der Dreistufenlandwirtschaft (Heimanwesen, Vorsäße und Alpen) noch vorhanden sind. Die Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald gehört zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die 400 Einwohner des an der Grenze zu Deutschland liegenden Ortes leben eigentlich auf schrägem Boden, denn jährlich rutscht der gesamte Ort ein wenig ab. Die kleine Dorfsennerei gab es schon 1906. Sie wurde im Lauf der Zeit immer wieder modernisiert und erweitert. Schon beim Betreten der Käserei duftet uns der bereits zur Verkostung angerichtete Käse in die Nase. Ich muss dazu sagen, dass der Bregenzerwälder Berg- und Alpkäse, seit ich ihn das erste Mal für mein Buch* gekostet habe, mein absoluter Favorit in der Kategorie „Hartkäse“ geworden ist. Ich kann es also kaum erwarten, die Stätte der Erzeugung zu sehen.

DAS WEISSE GOLD: SILOFREIE HEUMILCH IST DER

GESCHMACKSGARANT

Max Bereuter, der Obmann der KäseStraße, führt uns durch die „heiligen“ Hallen. Seit 2005 gibt es die Trennung zwischen Alp- (Alm)käse und Bergkäse, denn nur der Käse der im Sommer von der Kuhmilch auf der Alpe hergestellt wird (90 Alpen sind es im Bregenzerwald), darf auch Alpkäse genannt werden. Der Bergkäse wird im Tal von silofreier Heumilch produziert. Eine weitere Spezialität ist der Bregenzerwälder Bachensteiner mit seiner typischen Rotschmiere, ein besonders pikant-würziger Weichkäse in Stangenform. Der hellgelbe bis weiße Teig ist weichschnittig und nach 3 - 4 Wochen reif für den Genuss. Was hier produziert wird, wird auch hier verarbeitet. Aus 1,6 Mio. kg Silofreier Rohmilch bekommt man ca.160 Tonnen Käse, die Laibe (á 30 kg und á 1 kg) werden bereits von Robotern gepflegt und von der Sennerei auch selbst vermarktet. „Wie viel Käse an einem Tag produzierbar ist, geben das Klima und das Wetter vor. Produziert kann auch nur werden, wenn genug Platz zur Reifung im Käsekeller ist!“ klärt uns Max Bereuter auf und führt uns an den Salzwasserkesseln vorbei zur Reifungshalle. Hinter einer riesigen Glasscheibe liegen hunderte gelbe große Laibe übereinander soweit das Auge reicht. „Der älteste Laib ist zwischen 18 und 20 Monate!“ führt Max Bereuter, stolz ob der hohen Qualität des Produktes, aus.

KEINE BETRIEBSFÜHRUNG OHNE KÄSEHÄPPCHEN

Natürlich bekommen wir nach der Führung noch den köstlichen Bachensteiner und den Alp- und Bergkäse mit einem Schlückchen Wein zur Verkostung. „Musst ordentlich essen!“ raunt mir ein Teilnehmer aus dem Großen Walsertal ins Ohr, „sowas Gutes bekommst nicht mehr so schnell!“ Und ich lass mir das sowieso nicht zweimal sagen, denn ich kenne den vorzüglichen Geschmack ja bereits von meiner ersten kulinarischen Reise ins schöne Ländle.

DER BREGENZERWÄLDER KÄSEKELLER

IN LINGENAU – DIE LAGERSTÄTTE VON

32.500 KÄSELAIBEN

Schnell eilen noch viele Teilnehmer ins „Lädele“, dem kleinen Geschäft neben der Käseverarbeitung, um ihren Liebsten (und ganz egoistisch, sich selbst ) noch Käse für zu Hause mitzunehmen. Dann fahren wir mit dem Bus weiter nach Lingenau in den riesigen Käsekeller Bregenzerwald. Der Bau der 3 sehr großen Käsereifungshallen wurde notwendig, da die Käseverarbeitung immer mehr zunahm und die Nachfrage groß war. Die Geschäftsführerin der KäseStraße Nicole Wolf-Vöhl, empfängt uns im Verkaufs- und Verkostungsraum, dessen Wand ein Schaufenster in die erste Käsehalle ist. Ein Käsepflegeroboter hat gerade „Dienst“ und nimmt einen 30 kg schweren Laib nach dem anderen aus dem sieben Meter hohen Fichtenholz-Regal, bearbeitet ihn und legt ihn wieder zurück. Seine „Arbeitszeit“ beträgt 22 Stunden am Tag und er hat vier „Kollegen“. Eindrucksvoll, wirklich faszinierend, ich könnte stundenlang zusehen. Nach einer Einführung über den 2002 von Josef Rupp III (Alma-Käse) gegründeten Käsekeller, sehen wir einen Film und haben danach (wieder ) eine Verkostung. In den Keller, der zwischen 12 und 16 Grad (das hängt von den Reifungsstufen des Käses ab) hat, können wir aus Hygienegründen nicht hinein, denn ein Käsekeller ist sozusagen das „Fort Knox“ der Sennereien, laut Nicole Wolf-Vöhl. Das ist kein Wunder, denn der Wert der Laibe ist in zweistelliger Millionenhöhe zu beziffern.

„MUSST ORDENTLICH KOSTEN!“ …

…raunt mir diesmal ein Montafoner-Teilnehmer der Runde fürsorglich ins Ohr, als wir die Käseplatten serviert bekommen. „Ja, ich weiß“, lache ich, „es ist etwas ganz Besonderes, und ich liebe den Käse!“ Er reicht mir stolz das belegte Holzbrett: „Unser Käse ist der Beste! Hast du den Montafoner Sura Kees schon probiert?“ „Ja, der ist ja auch in meinem Buch „So schmeckt Österreich.“ antworte ich bereits (undamenhaft) schmatzend, „Der ist auch super!“ (Diese Überzeugung der Bewohner nenne ich echte Identifikation mit einer Region und ihren Produkten – wenn das überall auf der Welt so wäre, hätten die Lebensmittel und die Anbau-Kulturen mehr Wert und man würde mehr darauf achten, dass Großkonzerne nicht die Nahrungsmittel Nährwertlos oder gar gefährlich anbauen und verarbeiten).

ZU BESUCH BEI INGO METZLER’S

HAUSGEISTERN – EIN

VORZEIGEBETRIEB BEI DEM MAN

NICHT NUR ÜBER

MUSEUMSLEIHGABEN STAUNT

Unsere Exkursion führt uns zu unserem letzten Betrieb, den wir besichtigen werden: Metzler naturhautnah.at . Sogar die Anfahrt mit dem Bus ist schon ungewöhnlich: Verkehrt (!!!) schiebt er sich die enge Kehre der vom Schnee beengten Straße hinauf nach Bruggan 1025 in Egg zum GenussBauernhof Metzler. Aber noch viel ungewöhnlicher ist der Betrieb selbst. Um ihn voll zu begreifen und zu erfassen, bräuchte man wohl mehrere Tage, aber nicht, weil er so groß ist, sondern weil er mit unglaublicher Konsequenz bis ins letzte Detail ausgeklügelt und optimiert und mit viel Liebe gestaltet und konzipiert ist. Ingo Metzler´s achtsame Haltung der Natur, den Mitarbeitern, den Tieren, der Kunst und dem Metier gegenüber, fällt dem Besucher sofort ins Auge. Nicht umsonst bekam Ingo Metzler z.B. mit dem ökologisch wertvollen Neubau seiner Kosmetikfirma den Österreichischen Solarpreis.

RECHTS DAS ZIEGENTOLLHAUS UND DER

KUHLAUFSTALL – IN DER MITTE DAS GESCHÄFT - LINKS

DIE KOSMETIKFIRMA

Die Ziegen haben´s gut bei Ingo Metzler, das sieht man gleich beim Aussteigen aus dem Bus. Da schauen einige Neugierige durchs Glas des Tollhauses ins Freie, während die anderen sich um ihre Rangordnung kümmern müssen. „Ziegen sind sehr anspruchsvoll in der Haltung in unseren Breitengraden, sie mögen keine Nässe. Außerdem müssen sie täglich ihren Rang in der Herde ausmachen, sind sehr kapriziös, was das Futter betrifft (die Vegetation vom Nachbarn ist immer besser, als die eigene Weide ! „Wenn Du wissen möchtest, wer der Rechtsanwalt von deinem Nachbarn ist, dann halte Ziegen!“ meint Ingo Metzler schmunzelnd), „Sie geben nicht viel Milch und während der Brunftzeit ist die Milch unbrauchbar wegen des strengen Geruches!“ erklärt uns Ingo. „Aber ein Bock, der nicht intensiv stinkt, ist kein guter Bock im Ziegenstall!“ berichtet der Schelm Augenzwinkernd. Der Duft des Bergheues begleitet den Besucher auf Schritt und Tritt - außer im Geschäft, da riecht es wunderbar nach Käse - vermischt mit Molke-Kosmetika, wie z.B. der nach Sommerwiesen duftenden Gänseblümchenseife (die jetzt bei mir am Nachttisch liegt und mir süße Almenträume beschert ).

VON DER MILCH ZUM KOSMETIKPRODUKT

Wir beginnen die Führung in der Kosmetikfirma, die sich gegenüber dem Ziegentollhaus befindet. Der Bau ist durch seine blauschimmernde Wand und der Holz-Architektur ungewöhnlich für diese Gegend, er sticht sofort ins Auge. Der gesamte Betrieb ist Umweltschonend Energie-optimiert, auf Solarenergie basierend. Ingo Metzler wurden unzählige zu erfüllende Auflagen für den Bau gemacht und es schien immer wieder eine neue undurchführbare Aufgabe oder ein Hindernis dazuzukommen. Aber der Visionär setzte sich durch und schaffte es, bis ins kleinste Detail seiner Naturnahen Philosophie treu zu bleiben. Der Erfolg gab ihm recht. Der Familienbetrieb ist äußerst erfolgreich, da er Emotionen bei den Kunden anspricht, nämlich die, die Ingo Metzler selbst als Triebfeder verspürt: In Verbundenheit mit der Natur zu arbeiten und zu produzieren, nachhaltig und authentisch.

INGO METZLER RIEF DIE HAUSGEISTER

Der Betrieb beschäftigt 36 Mitarbeiter, die von 4 Uhr morgens bis 20 Uhr in verschiedenen Schichten arbeiten, die erste und die letzte ist immer die in den Stallungen. Jeder der Angestellten durfte sich vom Museum Institute for Cultural Policy einen Kunstgegenstand aussuchen, der im Betrieb ausgestellt wird. Und die sind nicht etwa in einem Museumsraum zusammengestellt, sondern auf die ganze Firma verteilt. So steht z.B. eine wunderschöne Marmorstatue im Hochregal des Holzlagers, und ein Pappmaché-Geist thront über dem Stiegenaufgang zum oberen Betriebsbereich.

VOLLAUTOMATISCHES BETRIEBSSYSTEM

Dass eine Marmorstatue das Lager ziert, ist nur ein Highlight des besonderen Lagers. Es folgen zahlreiche zusätzliche Attraktionen. Nur das programmierte Lagerliftsystem weiß, wo alle Artikel liegen, die es aus den Regalen zusammenholt, sobald eine automatische Bestellung aus der Fertigungshalle eintrifft. Holzlager deswegen, weil es naturnah ist - viel billiger wäre ein Stahlsystem aus China gewesen. Ingo Metzler zeigt uns das Labor, in dem die Rezepte der Kosmetikprodukte ausgeklügelt werden, von oben sehen wir in die Fertigungshalle. Der Betrieb hat keine Geheimnisse. Schwer beeindruckt bin ich von der Synthese des Hochmodernen digitalisierten Systems und der Naturverträglichkeit im Betrieb. Aber nicht nur ich bin entzückt, auch die anderen Besucher kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

HAUTNAH ERLEBEN UND BAUERNHOF BE-GREIFEN

Wir gehen dann hinüber zum Kuhlaufstall/Ziegentollhaus und auf die Balustrade, von der aus wir nicht nur sehen, wie die Tiere leben, sondern auch wie sie gemolken werden. Links die Kühe, rechts die Ziegen und alles zugleich. Zwei Kinder der Familie Metzler arbeiten übrigens gerade unten als Melker, zwei Enkerln als „Fremdenführer“, - sie zeigen uns begeistert ein fast neugeborenes Zicklein. Ich komme hier am GenussBauernhof als (anerkannte;)) Tiernärrin voll auf meine Kosten. Alle landwirtschaftlichen Prozesse kann ich hautnah erleben. Und Ziegen möchte ich sowieso schon lange selbst halten – ist aber leider nicht möglich. Die Metzler´s haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Lebensthema Bauernhof und alles was dazugehört und daraus entstehen kann, für jeden be-greifbar zu machen, zu veranschaulichen und Lust auf die Natur zu wecken. Die Kleintier-Kuschelzone, der Kräutergarten, die Sennschule und vieles mehr tragen dazu bei, den Bauernalltag miterleben zu können. Die Hightech-Kühl-und Wärmetechnik bis hin zur Käseherstellung und zur Molke-, Kosmetikverarbeitung gehören dazu. „Von der Ziege bis zur Nachtcreme ist es ein harter, aber natürlicher Weg!“ schmunzelt Ingo Metzler während wir an unzähligen Preismedaillen und Auszeichnungen für seine Produkte vorbeigehen. „Wir zeigen es dem Besucher im Rahmen von Führungen, wie es funktioniert!“ schließt er zufrieden seinen Satz ab.

UNTER DEM GIPFELKREUZ DES PIZ BUIN…

…haben wir dann unsere dritte und letzte Käseverkostung des eindrucksvollen Ausfluges auf der KäseStraße Bregenzerwald. Und das unter dem alten Gipfelkreuz des Piz Buins, dem höchsten Berg Vorarlbergs. Denn das thront, etwas versteckt vom hohen Schnee, oberhalb des Eingangs der Kosmetikfirma. Das alte Holzkreuz ist außerdem eine kleine „Trophäe“, da der Piz Buin im Montafon steht und zwischen Montafon und Bregenzerwald gibt es seit Menschen Gedenken einen gewissen Wettbewerbsstreit...! Nun muss ich natürlich der Vollständigkeit wegen sagen: Ja, es hat mir wieder ein Teilnehmer der Gruppe ins Ohr geraunt, ich solle viel Käse von der Platte essen, weil so etwas Gutes gebe es nicht mehr so schnell! Und diesmal war es eine Wienerin, die sich für ihren nächsten Urlaub schon Vorarlberg vorgemerkt hat. Und ich finde, genauso soll es sein: Liebe geht durch den Magen – und nicht nur bei zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch zwischen Menschen und Landschaften mit ihren Kulturen und ihren Bewohnern: Eben GenussRegionen mit allen ihren kostbaren Facetten!!!!!
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Mit Bürgermeister Tobias Bischofsberger auf KäseStraße-Entdeckungstour
Margareta Reichsthaler - Bundsobfrau GENUSS REGION ÖSTERREICH © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich Christian Gantner - Landsrat für Land- und Forstwirtschaft Vorarlberg © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Rutschungen in Sibratsgefäll
Zu Besuch bei Ingo Metzler
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
* Die KäseStraße ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Sennern, Bauern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben, sie ist also nur eine Verbindungsstraße der 160 Mitglieder der Organisation und nicht ein ausgewiesener Straßenname, den man im NAVI findet. Sie trägt dazu bei, die heimischen Produkte und kleinen Strukturen zu wahren und zu fördern. Dorfsennerei Sibratsgfäll: www.sennerei-sibra.at Käsekeller Bregenzerwald: www.kaesestrasse.at Metzler Naturhautnah.at: www.molkeprodukte.com **„Grenzenloser Genuss mit gutem Gewissen: Die GENUSS REGION ÖSTERREICH verbindet schon in ihrem Namen drei grundlegende Elemente der Initiative: Das Zusammenspiel von regionalen Lebensmitteln, dem "Feinkostladen Österreich" und dem, was für uns alle aus Lebensmitteln ein Erlebnis macht - dem Genuss.“ sagt Margareta Reichsthaler, die Obfrau der GENUSS REGION ÖSTEREICH. www.genuss-region.at
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SO SCHMECKT ÖSTERREICH Wer Inspiration bzgl. GenussRegionsprodukte haben möchte, findet sie in meinem Buch „So schmeckt Österreich“. Es beinhaltet interessante Berichte über das Produkt, Ausflugstipps und Anbieter der Region und ist „garniert“ mit vielen Landschaftsfotos. SO SCHMECKT ÖSTERREICH | DAS BUCH

In eigener Sache / Klarstellung

Für diesen Beitrag bin ich, Tatjana Rasbortschan, verantwortlich. Alle Fotos stammen von mir. Dieser Beitrag ist keine Werbung, ich schreibe ihn aus eigenem Interesse. Es gibt keinen kommerziellen Hintergrund. Wenn Du mit mir in Kontakt treten willst, kannst Du das gerne über mein Kontaktformular tun.

EIN AUSFLUG INS

KÄSEGLÜCK AUF DER

KÄSESTRASSE

BREGENZERWALD

MÄRZ 2019

DEM GENUSSREGIONSPRODUKT ALP-

UND BERGKÄSE BREGENZERWALD

DICHT AUF DER SPUR

Ich bin schon sehr gespannt auf unseren Nachmittagsausflug in die „Käsekammer Österreichs“, war ich doch zur Recherche für mein Buch von So schmeckt Österreich“ schon in dieser wunderschönen Gegend. Im Rahmen der Bundestagung der GENUSS REGION ÖSTERREICH** 2019 machen wir uns unter der Leitung des Bürgermeisters von Mellau, Tobias Bischofberger und dem KäseStrassen* Obmann Max Bereuter auf Entdeckungstour im tiefverschneiten Bregenzerwald. Da die Institution KäseStrasse ihr 20-jähriges Bestehen feiert, wollen wir zu diesem Anlass drei Betriebe besuchen. Ich habe im vorhergehenden Bericht der GenussTagung bereits von den Leuchtturmprojekten berichtet, hier sind jetzt drei Beispiele davon:

DIE DORFSENNEREI

SIBRATSGFÄLL

Der bequeme wohlig warme Reisebus (draußen ist es mit minus acht Grad recht frisch) bringt uns auf der von Schneemassen eingeengten Straße und durch kleine malerische Dörfer nach Sibratsgfäll. Da, wo ich saftige grüne Bergwiesen mit unzähligen Kräutern und Blumen übersät sah, als ich das erste Mal hier war, türmen sich heute meterhohe Schneewechten bis zum Horizont. Die Dorfsennerei Sibratsgfäll liegt in einem romantischen Talkessel des Vorderbregenzerwaldes, in welchem die herkömmlichen Strukturen der Dreistufenlandwirtschaft (Heimanwesen, Vorsäße und Alpen) noch vorhanden sind. Die Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald gehört zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die 400 Einwohner des an der Grenze zu Deutschland liegenden Ortes leben eigentlich auf schrägem Boden, denn jährlich rutscht der gesamte Ort ein wenig ab. Die kleine Dorfsennerei gab es schon 1906. Sie wurde im Lauf der Zeit immer wieder modernisiert und erweitert. Schon beim Betreten der Käserei duftet uns der bereits zur Verkostung angerichtete Käse in die Nase. Ich muss dazu sagen, dass der Bregenzerwälder Berg- und Alpkäse, seit ich ihn das erste Mal für mein Buch* gekostet habe, mein absoluter Favorit in der Kategorie „Hartkäse“ geworden ist. Ich kann es also kaum erwarten, die Stätte der Erzeugung zu sehen.

DAS WEISSE GOLD: SILOFREIE

HEUMILCH IST DER

GESCHMACKSGARANT

Max Bereuter, der Obmann der KäseStraße, führt uns durch die „heiligen“ Hallen. Seit 2005 gibt es die Trennung zwischen Alp- (Alm)käse und Bergkäse, denn nur der Käse der im Sommer von der Kuhmilch auf der Alpe hergestellt wird (90 Alpen sind es im Bregenzerwald), darf auch Alpkäse genannt werden. Der Bergkäse wird im Tal von silofreier Heumilch produziert. Eine weitere Spezialität ist der Bregenzerwälder Bachensteiner mit seiner typischen Rotschmiere, ein besonders pikant-würziger Weichkäse in Stangenform. Der hellgelbe bis weiße Teig ist weichschnittig und nach 3 - 4 Wochen reif für den Genuss. Was hier produziert wird, wird auch hier verarbeitet. Aus 1,6 Mio. kg Silofreier Rohmilch bekommt man ca.160 Tonnen Käse, die Laibe (á 30 kg und á 1 kg) werden bereits von Robotern gepflegt und von der Sennerei auch selbst vermarktet. „Wie viel Käse an einem Tag produzierbar ist, geben das Klima und das Wetter vor. Produziert kann auch nur werden, wenn genug Platz zur Reifung im Käsekeller ist!“ klärt uns Max Bereuter auf und führt uns an den Salzwasserkesseln vorbei zur Reifungshalle. Hinter einer riesigen Glasscheibe liegen hunderte gelbe große Laibe übereinander soweit das Auge reicht. „Der älteste Laib ist zwischen 18 und 20 Monate!“ führt Max Bereuter, stolz ob der hohen Qualität des Produktes, aus.

KEINE BETRIEBSFÜHRUNG OHNE

KÄSEHÄPPCHEN

Natürlich bekommen wir nach der Führung noch den köstlichen Bachensteiner und den Alp- und Bergkäse mit einem Schlückchen Wein zur Verkostung. „Musst ordentlich essen!“ raunt mir ein Teilnehmer aus dem Großen Walsertal ins Ohr, „sowas Gutes bekommst nicht mehr so schnell!“ Und ich lass mir das sowieso nicht zweimal sagen, denn ich kenne den vorzüglichen Geschmack ja bereits von meiner ersten kulinarischen Reise ins schöne Ländle.

DER BREGENZERWÄLDER

KÄSEKELLER IN LINGENAU

– DIE LAGERSTÄTTE VON

32.500 KÄSELAIBEN

Schnell eilen noch viele Teilnehmer ins „Lädele“, dem kleinen Geschäft neben der Käseverarbeitung, um ihren Liebsten (und ganz egoistisch, sich selbst ) noch Käse für zu Hause mitzunehmen. Dann fahren wir mit dem Bus weiter nach Lingenau in den riesigen Käsekeller Bregenzerwald. Der Bau der 3 sehr großen Käsereifungshallen wurde notwendig, da die Käseverarbeitung immer mehr zunahm und die Nachfrage groß war. Die Geschäftsführerin der KäseStraße Nicole Wolf-Vöhl, empfängt uns im Verkaufs- und Verkostungsraum, dessen Wand ein Schaufenster in die erste Käsehalle ist. Ein Käsepflegeroboter hat gerade „Dienst“ und nimmt einen 30 kg schweren Laib nach dem anderen aus dem sieben Meter hohen Fichtenholz-Regal, bearbeitet ihn und legt ihn wieder zurück. Seine „Arbeitszeit“ beträgt 22 Stunden am Tag und er hat vier „Kollegen“. Eindrucksvoll, wirklich faszinierend, ich könnte stundenlang zusehen. Nach einer Einführung über den 2002 von Josef Rupp III (Alma-Käse) gegründeten Käsekeller, sehen wir einen Film und haben danach (wieder ) eine Verkostung. In den Keller, der zwischen 12 und 16 Grad (das hängt von den Reifungsstufen des Käses ab) hat, können wir aus Hygienegründen nicht hinein, denn ein Käsekeller ist sozusagen das „Fort Knox“ der Sennereien, laut Nicole Wolf-Vöhl. Das ist kein Wunder, denn der Wert der Laibe ist in zweistelliger Millionenhöhe zu beziffern.

„MUSST ORDENTLICH KOSTEN!“ …

…raunt mir diesmal ein Montafoner-Teilnehmer der Runde fürsorglich ins Ohr, als wir die Käseplatten serviert bekommen. „Ja, ich weiß“, lache ich, „es ist etwas ganz Besonderes, und ich liebe den Käse!“ Er reicht mir stolz das belegte Holzbrett: „Unser Käse ist der Beste! Hast du den Montafoner Sura Kees schon probiert?“ „Ja, der ist ja auch in meinem Buch „So schmeckt Österreich.“ antworte ich bereits (undamenhaft) schmatzend, „Der ist auch super!“ (Diese Überzeugung der Bewohner nenne ich echte Identifikation mit einer Region und ihren Produkten – wenn das überall auf der Welt so wäre, hätten die Lebensmittel und die Anbau-Kulturen mehr Wert und man würde mehr darauf achten, dass Großkonzerne nicht die Nahrungsmittel Nährwertlos oder gar gefährlich anbauen und verarbeiten).

ZU BESUCH BEI INGO

METZLER’S HAUSGEISTERN

– EIN VORZEIGEBETRIEB

BEI DEM MAN NICHT NUR

ÜBER

MUSEUMSLEIHGABEN

STAUNT

Unsere Exkursion führt uns zu unserem letzten Betrieb, den wir besichtigen werden: Metzler naturhautnah.at . Sogar die Anfahrt mit dem Bus ist schon ungewöhnlich: Verkehrt (!!!) schiebt er sich die enge Kehre der vom Schnee beengten Straße hinauf nach Bruggan 1025 in Egg zum GenussBauernhof Metzler. Aber noch viel ungewöhnlicher ist der Betrieb selbst. Um ihn voll zu begreifen und zu erfassen, bräuchte man wohl mehrere Tage, aber nicht, weil er so groß ist, sondern weil er mit unglaublicher Konsequenz bis ins letzte Detail ausgeklügelt und optimiert und mit viel Liebe gestaltet und konzipiert ist. Ingo Metzler´s achtsame Haltung der Natur, den Mitarbeitern, den Tieren, der Kunst und dem Metier gegenüber, fällt dem Besucher sofort ins Auge. Nicht umsonst bekam Ingo Metzler z.B. mit dem ökologisch wertvollen Neubau seiner Kosmetikfirma den Österreichischen Solarpreis.

RECHTS DAS ZIEGENTOLLHAUS UND

DER KUHLAUFSTALL – IN DER MITTE

DAS GESCHÄFT - LINKS DIE

KOSMETIKFIRMA

Die Ziegen haben´s gut bei Ingo Metzler, das sieht man gleich beim Aussteigen aus dem Bus. Da schauen einige Neugierige durchs Glas des Tollhauses ins Freie, während die anderen sich um ihre Rangordnung kümmern müssen. „Ziegen sind sehr anspruchsvoll in der Haltung in unseren Breitengraden, sie mögen keine Nässe. Außerdem müssen sie täglich ihren Rang in der Herde ausmachen, sind sehr kapriziös, was das Futter betrifft (die Vegetation vom Nachbarn ist immer besser, als die eigene Weide ! „Wenn Du wissen möchtest, wer der Rechtsanwalt von deinem Nachbarn ist, dann halte Ziegen!“ meint Ingo Metzler schmunzelnd), „Sie geben nicht viel Milch und während der Brunftzeit ist die Milch unbrauchbar wegen des strengen Geruches!“ erklärt uns Ingo. „Aber ein Bock, der nicht intensiv stinkt, ist kein guter Bock im Ziegenstall!“ berichtet der Schelm Augenzwinkernd. Der Duft des Bergheues begleitet den Besucher auf Schritt und Tritt - außer im Geschäft, da riecht es wunderbar nach Käse - vermischt mit Molke-Kosmetika, wie z.B. der nach Sommerwiesen duftenden Gänseblümchenseife (die jetzt bei mir am Nachttisch liegt und mir süße Almenträume beschert ).

VON DER MILCH ZUM

KOSMETIKPRODUKT

Wir beginnen die Führung in der Kosmetikfirma, die sich gegenüber dem Ziegentollhaus befindet. Der Bau ist durch seine blauschimmernde Wand und der Holz-Architektur ungewöhnlich für diese Gegend, er sticht sofort ins Auge. Der gesamte Betrieb ist Umweltschonend Energie-optimiert, auf Solarenergie basierend. Ingo Metzler wurden unzählige zu erfüllende Auflagen für den Bau gemacht und es schien immer wieder eine neue undurchführbare Aufgabe oder ein Hindernis dazuzukommen. Aber der Visionär setzte sich durch und schaffte es, bis ins kleinste Detail seiner Naturnahen Philosophie treu zu bleiben. Der Erfolg gab ihm recht. Der Familienbetrieb ist äußerst erfolgreich, da er Emotionen bei den Kunden anspricht, nämlich die, die Ingo Metzler selbst als Triebfeder verspürt: In Verbundenheit mit der Natur zu arbeiten und zu produzieren, nachhaltig und authentisch.

INGO METZLER RIEF DIE HAUSGEISTER

Der Betrieb beschäftigt 36 Mitarbeiter, die von 4 Uhr morgens bis 20 Uhr in verschiedenen Schichten arbeiten, die erste und die letzte ist immer die in den Stallungen. Jeder der Angestellten durfte sich vom Museum Institute for Cultural Policy einen Kunstgegenstand aussuchen, der im Betrieb ausgestellt wird. Und die sind nicht etwa in einem Museumsraum zusammengestellt, sondern auf die ganze Firma verteilt. So steht z.B. eine wunderschöne Marmorstatue im Hochregal des Holzlagers, und ein Pappmaché-Geist thront über dem Stiegenaufgang zum oberen Betriebsbereich.

VOLLAUTOMATISCHES

BETRIEBSSYSTEM

Dass eine Marmorstatue das Lager ziert, ist nur ein Highlight des besonderen Lagers. Es folgen zahlreiche zusätzliche Attraktionen. Nur das programmierte Lagerliftsystem weiß, wo alle Artikel liegen, die es aus den Regalen zusammenholt, sobald eine automatische Bestellung aus der Fertigungshalle eintrifft. Holzlager deswegen, weil es naturnah ist - viel billiger wäre ein Stahlsystem aus China gewesen. Ingo Metzler zeigt uns das Labor, in dem die Rezepte der Kosmetikprodukte ausgeklügelt werden, von oben sehen wir in die Fertigungshalle. Der Betrieb hat keine Geheimnisse. Schwer beeindruckt bin ich von der Synthese des Hochmodernen digitalisierten Systems und der Naturverträglichkeit im Betrieb. Aber nicht nur ich bin entzückt, auch die anderen Besucher kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

HAUTNAH ERLEBEN UND BAUERNHOF

BE-GREIFEN

Wir gehen dann hinüber zum Kuhlaufstall/Ziegentollhaus und auf die Balustrade, von der aus wir nicht nur sehen, wie die Tiere leben, sondern auch wie sie gemolken werden. Links die Kühe, rechts die Ziegen und alles zugleich. Zwei Kinder der Familie Metzler arbeiten übrigens gerade unten als Melker, zwei Enkerln als „Fremdenführer“, - sie zeigen uns begeistert ein fast neugeborenes Zicklein. Ich komme hier am GenussBauernhof als (anerkannte;)) Tiernärrin voll auf meine Kosten. Alle landwirtschaftlichen Prozesse kann ich hautnah erleben. Und Ziegen möchte ich sowieso schon lange selbst halten – ist aber leider nicht möglich. Die Metzler´s haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Lebensthema Bauernhof und alles was dazugehört und daraus entstehen kann, für jeden be-greifbar zu machen, zu veranschaulichen und Lust auf die Natur zu wecken. Die Kleintier- Kuschelzone, der Kräutergarten, die Sennschule und vieles mehr tragen dazu bei, den Bauernalltag miterleben zu können. Die Hightech-Kühl-und Wärmetechnik bis hin zur Käseherstellung und zur Molke-, Kosmetikverarbeitung gehören dazu. „Von der Ziege bis zur Nachtcreme ist es ein harter, aber natürlicher Weg!“ schmunzelt Ingo Metzler während wir an unzähligen Preismedaillen und Auszeichnungen für seine Produkte vorbeigehen. „Wir zeigen es dem Besucher im Rahmen von Führungen, wie es funktioniert!“ schließt er zufrieden seinen Satz ab.

UNTER DEM GIPFELKREUZ DES PIZ

BUIN…

…haben wir dann unsere dritte und letzte Käseverkostung des eindrucksvollen Ausfluges auf der KäseStraße Bregenzerwald. Und das unter dem alten Gipfelkreuz des Piz Buins, dem höchsten Berg Vorarlbergs. Denn das thront, etwas versteckt vom hohen Schnee, oberhalb des Eingangs der Kosmetikfirma. Das alte Holzkreuz ist außerdem eine kleine „Trophäe“, da der Piz Buin im Montafon steht und zwischen Montafon und Bregenzerwald gibt es seit Menschen Gedenken einen gewissen Wettbewerbsstreit...! Nun muss ich natürlich der Vollständigkeit wegen sagen: Ja, es hat mir wieder ein Teilnehmer der Gruppe ins Ohr geraunt, ich solle viel Käse von der Platte essen, weil so etwas Gutes gebe es nicht mehr so schnell! Und diesmal war es eine Wienerin, die sich für ihren nächsten Urlaub schon Vorarlberg vorgemerkt hat. Und ich finde, genauso soll es sein: Liebe geht durch den Magen – und nicht nur bei zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch zwischen Menschen und Landschaften mit ihren Kulturen und ihren Bewohnern: Eben GenussRegionen mit allen ihren kostbaren Facetten!!!!!
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Mit Bürgermeister Tobias Bischofsberger auf KäseStraße-Entdeckungstour
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Rutschungen in Sibratsgefäll
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Zu Besuch bei Ingo Metzler
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
* Die KäseStraße ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Sennern, Bauern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben, sie ist also nur eine Verbindungsstraße der 160 Mitglieder der Organisation und nicht ein ausgewiesener Straßenname, den man im NAVI findet. Sie trägt dazu bei, die heimischen Produkte und kleinen Strukturen zu wahren und zu fördern. Dorfsennerei Sibratsgfäll: www.sennerei-sibra.at Käsekeller Bregenzerwald: www.kaesestrasse.at Metzler Naturhautnah.at: www.molkeprodukte.com **„Grenzenloser Genuss mit gutem Gewissen: Die GENUSS REGION ÖSTERREICH verbindet schon in ihrem Namen drei grundlegende Elemente der Initiative: Das Zusammenspiel von regionalen Lebensmitteln, dem "Feinkostladen Österreich" und dem, was für uns alle aus Lebensmitteln ein Erlebnis macht - dem Genuss.“ sagt Margareta Reichsthaler, die Obfrau der GENUSS REGION ÖSTEREICH. www.genuss-region.at
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MAG. TATJANA RASBORTSCHAN KARL-ADRIAN-STR. 3 - A-5020 SALZBURG TELEFON 0043 662 85 41 38 FAX 0043 662 85 41 38 E-MAIL INFO@RASBORTSCHAN.AT NEWSLETTER ABO
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SO SCHMECKT ÖSTERREICH Wer Inspiration bzgl. GenussRegionsprodukte haben möchte, findet sie in meinem Buch „So schmeckt Österreich“. Es beinhaltet interessante Berichte über das Produkt, Ausflugstipps und Anbieter der Region und ist „garniert“ mit vielen Landschaftsfotos. SO SCHMECKT ÖSTERREICH | DAS BUCH

EIN AUSFLUG INS

KÄSEGLÜCK AUF DER

KÄSESTRASSE

BREGENZERWALD

MÄRZ 2019

DEM GENUSSREGIONSPRODUKT ALP-

UND BERGKÄSE BREGENZERWALD

DICHT AUF DER SPUR

Ich bin schon sehr gespannt auf unseren Nachmittagsausflug in die „Käsekammer Österreichs“, war ich doch zur Recherche für mein Buch von So schmeckt Österreich“ schon in dieser wunderschönen Gegend. Im Rahmen der Bundestagung der GENUSS REGION ÖSTERREICH** 2019 machen wir uns unter der Leitung des Bürgermeisters von Mellau, Tobias Bischofberger und dem KäseStrassen* Obmann Max Bereuter auf Entdeckungstour im tiefverschneiten Bregenzerwald. Da die Institution KäseStrasse ihr 20- jähriges Bestehen feiert, wollen wir zu diesem Anlass drei Betriebe besuchen. Ich habe im vorhergehenden Bericht der GenussTagung bereits von den Leuchtturmprojekten berichtet, hier sind jetzt drei Beispiele davon:

DIE DORFSENNEREI

SIBRATSGFÄLL

Der bequeme wohlig warme Reisebus (draußen ist es mit minus acht Grad recht frisch) bringt uns auf der von Schneemassen eingeengten Straße und durch kleine malerische Dörfer nach Sibratsgfäll. Da, wo ich saftige grüne Bergwiesen mit unzähligen Kräutern und Blumen übersät sah, als ich das erste Mal hier war, türmen sich heute meterhohe Schneewechten bis zum Horizont. Die Dorfsennerei Sibratsgfäll liegt in einem romantischen Talkessel des Vorderbregenzerwaldes, in welchem die herkömmlichen Strukturen der Dreistufenlandwirtschaft (Heimanwesen, Vorsäße und Alpen) noch vorhanden sind. Die Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald gehört zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die 400 Einwohner des an der Grenze zu Deutschland liegenden Ortes leben eigentlich auf schrägem Boden, denn jährlich rutscht der gesamte Ort ein wenig ab. Die kleine Dorfsennerei gab es schon 1906. Sie wurde im Lauf der Zeit immer wieder modernisiert und erweitert. Schon beim Betreten der Käserei duftet uns der bereits zur Verkostung angerichtete Käse in die Nase. Ich muss dazu sagen, dass der Bregenzerwälder Berg- und Alpkäse, seit ich ihn das erste Mal für mein Buch* gekostet habe, mein absoluter Favorit in der Kategorie „Hartkäse“ geworden ist. Ich kann es also kaum erwarten, die Stätte der Erzeugung zu sehen.

DAS WEISSE GOLD: SILOFREIE

HEUMILCH IST DER

GESCHMACKSGARANT

Max Bereuter, der Obmann der KäseStraße, führt uns durch die „heiligen“ Hallen. Seit 2005 gibt es die Trennung zwischen Alp- (Alm)käse und Bergkäse, denn nur der Käse der im Sommer von der Kuhmilch auf der Alpe hergestellt wird (90 Alpen sind es im Bregenzerwald), darf auch Alpkäse genannt werden. Der Bergkäse wird im Tal von silofreier Heumilch produziert. Eine weitere Spezialität ist der Bregenzerwälder Bachensteiner mit seiner typischen Rotschmiere, ein besonders pikant-würziger Weichkäse in Stangenform. Der hellgelbe bis weiße Teig ist weichschnittig und nach 3 - 4 Wochen reif für den Genuss. Was hier produziert wird, wird auch hier verarbeitet. Aus 1,6 Mio. kg Silofreier Rohmilch bekommt man ca.160 Tonnen Käse, die Laibe (á 30 kg und á 1 kg) werden bereits von Robotern gepflegt und von der Sennerei auch selbst vermarktet. „Wie viel Käse an einem Tag produzierbar ist, geben das Klima und das Wetter vor. Produziert kann auch nur werden, wenn genug Platz zur Reifung im Käsekeller ist!“ klärt uns Max Bereuter auf und führt uns an den Salzwasserkesseln vorbei zur Reifungshalle. Hinter einer riesigen Glasscheibe liegen hunderte gelbe große Laibe übereinander soweit das Auge reicht. „Der älteste Laib ist zwischen 18 und 20 Monate!“ führt Max Bereuter, stolz ob der hohen Qualität des Produktes, aus.

KEINE BETRIEBSFÜHRUNG OHNE

KÄSEHÄPPCHEN

Natürlich bekommen wir nach der Führung noch den köstlichen Bachensteiner und den Alp- und Bergkäse mit einem Schlückchen Wein zur Verkostung. „Musst ordentlich essen!“ raunt mir ein Teilnehmer aus dem Großen Walsertal ins Ohr, „sowas Gutes bekommst nicht mehr so schnell!“ Und ich lass mir das sowieso nicht zweimal sagen, denn ich kenne den vorzüglichen Geschmack ja bereits von meiner ersten kulinarischen Reise ins schöne Ländle.

DER BREGENZERWÄLDER

KÄSEKELLER IN

LINGENAU – DIE

LAGERSTÄTTE VON

32.500 KÄSELAIBEN

Schnell eilen noch viele Teilnehmer ins „Lädele“, dem kleinen Geschäft neben der Käseverarbeitung, um ihren Liebsten (und ganz egoistisch, sich selbst ) noch Käse für zu Hause mitzunehmen. Dann fahren wir mit dem Bus weiter nach Lingenau in den riesigen Käsekeller Bregenzerwald. Der Bau der 3 sehr großen Käsereifungshallen wurde notwendig, da die Käseverarbeitung immer mehr zunahm und die Nachfrage groß war. Die Geschäftsführerin der KäseStraße Nicole Wolf-Vöhl, empfängt uns im Verkaufs- und Verkostungsraum, dessen Wand ein Schaufenster in die erste Käsehalle ist. Ein Käsepflegeroboter hat gerade „Dienst“ und nimmt einen 30 kg schweren Laib nach dem anderen aus dem sieben Meter hohen Fichtenholz-Regal, bearbeitet ihn und legt ihn wieder zurück. Seine „Arbeitszeit“ beträgt 22 Stunden am Tag und er hat vier „Kollegen“. Eindrucksvoll, wirklich faszinierend, ich könnte stundenlang zusehen. Nach einer Einführung über den 2002 von Josef Rupp III (Alma-Käse) gegründeten Käsekeller, sehen wir einen Film und haben danach (wieder ) eine Verkostung. In den Keller, der zwischen 12 und 16 Grad (das hängt von den Reifungsstufen des Käses ab) hat, können wir aus Hygienegründen nicht hinein, denn ein Käsekeller ist sozusagen das „Fort Knox“ der Sennereien, laut Nicole Wolf-Vöhl. Das ist kein Wunder, denn der Wert der Laibe ist in zweistelliger Millionenhöhe zu beziffern.

„MUSST ORDENTLICH KOSTEN!“ …

…raunt mir diesmal ein Montafoner-Teilnehmer der Runde fürsorglich ins Ohr, als wir die Käseplatten serviert bekommen. „Ja, ich weiß“, lache ich, „es ist etwas ganz Besonderes, und ich liebe den Käse!“ Er reicht mir stolz das belegte Holzbrett: „Unser Käse ist der Beste! Hast du den Montafoner Sura Kees schon probiert?“ „Ja, der ist ja auch in meinem Buch „So schmeckt Österreich.“ antworte ich bereits (undamenhaft) schmatzend, „Der ist auch super!“ (Diese Überzeugung der Bewohner nenne ich echte Identifikation mit einer Region und ihren Produkten – wenn das überall auf der Welt so wäre, hätten die Lebensmittel und die Anbau- Kulturen mehr Wert und man würde mehr darauf achten, dass Großkonzerne nicht die Nahrungsmittel Nährwertlos oder gar gefährlich anbauen und verarbeiten).

ZU BESUCH BEI INGO

METZLER’S

HAUSGEISTERN – EIN

VORZEIGEBETRIEB BEI

DEM MAN NICHT NUR

ÜBER

MUSEUMSLEIHGABEN

STAUNT

Unsere Exkursion führt uns zu unserem letzten Betrieb, den wir besichtigen werden: Metzler naturhautnah.at . Sogar die Anfahrt mit dem Bus ist schon ungewöhnlich: Verkehrt (!!!) schiebt er sich die enge Kehre der vom Schnee beengten Straße hinauf nach Bruggan 1025 in Egg zum GenussBauernhof Metzler. Aber noch viel ungewöhnlicher ist der Betrieb selbst. Um ihn voll zu begreifen und zu erfassen, bräuchte man wohl mehrere Tage, aber nicht, weil er so groß ist, sondern weil er mit unglaublicher Konsequenz bis ins letzte Detail ausgeklügelt und optimiert und mit viel Liebe gestaltet und konzipiert ist. Ingo Metzler´s achtsame Haltung der Natur, den Mitarbeitern, den Tieren, der Kunst und dem Metier gegenüber, fällt dem Besucher sofort ins Auge. Nicht umsonst bekam Ingo Metzler z.B. mit dem ökologisch wertvollen Neubau seiner Kosmetikfirma den Österreichischen Solarpreis.

RECHTS DAS ZIEGENTOLLHAUS UND

DER KUHLAUFSTALL – IN DER MITTE

DAS GESCHÄFT - LINKS DIE

KOSMETIKFIRMA

Die Ziegen haben´s gut bei Ingo Metzler, das sieht man gleich beim Aussteigen aus dem Bus. Da schauen einige Neugierige durchs Glas des Tollhauses ins Freie, während die anderen sich um ihre Rangordnung kümmern müssen. „Ziegen sind sehr anspruchsvoll in der Haltung in unseren Breitengraden, sie mögen keine Nässe. Außerdem müssen sie täglich ihren Rang in der Herde ausmachen, sind sehr kapriziös, was das Futter betrifft (die Vegetation vom Nachbarn ist immer besser, als die eigene Weide ! „Wenn Du wissen möchtest, wer der Rechtsanwalt von deinem Nachbarn ist, dann halte Ziegen!“ meint Ingo Metzler schmunzelnd), „Sie geben nicht viel Milch und während der Brunftzeit ist die Milch unbrauchbar wegen des strengen Geruches!“ erklärt uns Ingo. „Aber ein Bock, der nicht intensiv stinkt, ist kein guter Bock im Ziegenstall!“ berichtet der Schelm Augenzwinkernd. Der Duft des Bergheues begleitet den Besucher auf Schritt und Tritt - außer im Geschäft, da riecht es wunderbar nach Käse - vermischt mit Molke-Kosmetika, wie z.B. der nach Sommerwiesen duftenden Gänseblümchenseife (die jetzt bei mir am Nachttisch liegt und mir süße Almenträume beschert ).

VON DER MILCH ZUM

KOSMETIKPRODUKT

Wir beginnen die Führung in der Kosmetikfirma, die sich gegenüber dem Ziegentollhaus befindet. Der Bau ist durch seine blauschimmernde Wand und der Holz- Architektur ungewöhnlich für diese Gegend, er sticht sofort ins Auge. Der gesamte Betrieb ist Umweltschonend Energie-optimiert, auf Solarenergie basierend. Ingo Metzler wurden unzählige zu erfüllende Auflagen für den Bau gemacht und es schien immer wieder eine neue undurchführbare Aufgabe oder ein Hindernis dazuzukommen. Aber der Visionär setzte sich durch und schaffte es, bis ins kleinste Detail seiner Naturnahen Philosophie treu zu bleiben. Der Erfolg gab ihm recht. Der Familienbetrieb ist äußerst erfolgreich, da er Emotionen bei den Kunden anspricht, nämlich die, die Ingo Metzler selbst als Triebfeder verspürt: In Verbundenheit mit der Natur zu arbeiten und zu produzieren, nachhaltig und authentisch.

INGO METZLER RIEF DIE

HAUSGEISTER

Der Betrieb beschäftigt 36 Mitarbeiter, die von 4 Uhr morgens bis 20 Uhr in verschiedenen Schichten arbeiten, die erste und die letzte ist immer die in den Stallungen. Jeder der Angestellten durfte sich vom Museum Institute for Cultural Policy einen Kunstgegenstand aussuchen, der im Betrieb ausgestellt wird. Und die sind nicht etwa in einem Museumsraum zusammengestellt, sondern auf die ganze Firma verteilt. So steht z.B. eine wunderschöne Marmorstatue im Hochregal des Holzlagers, und ein Pappmaché-Geist thront über dem Stiegenaufgang zum oberen Betriebsbereich.

VOLLAUTOMATISCHES

BETRIEBSSYSTEM

Dass eine Marmorstatue das Lager ziert, ist nur ein Highlight des besonderen Lagers. Es folgen zahlreiche zusätzliche Attraktionen. Nur das programmierte Lagerliftsystem weiß, wo alle Artikel liegen, die es aus den Regalen zusammenholt, sobald eine automatische Bestellung aus der Fertigungshalle eintrifft. Holzlager deswegen, weil es naturnah ist - viel billiger wäre ein Stahlsystem aus China gewesen. Ingo Metzler zeigt uns das Labor, in dem die Rezepte der Kosmetikprodukte ausgeklügelt werden, von oben sehen wir in die Fertigungshalle. Der Betrieb hat keine Geheimnisse. Schwer beeindruckt bin ich von der Synthese des Hochmodernen digitalisierten Systems und der Naturverträglichkeit im Betrieb. Aber nicht nur ich bin entzückt, auch die anderen Besucher kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

HAUTNAH ERLEBEN UND

BAUERNHOF BE-GREIFEN

Wir gehen dann hinüber zum Kuhlaufstall/Ziegentollhaus und auf die Balustrade, von der aus wir nicht nur sehen, wie die Tiere leben, sondern auch wie sie gemolken werden. Links die Kühe, rechts die Ziegen und alles zugleich. Zwei Kinder der Familie Metzler arbeiten übrigens gerade unten als Melker, zwei Enkerln als „Fremdenführer“, - sie zeigen uns begeistert ein fast neugeborenes Zicklein. Ich komme hier am GenussBauernhof als (anerkannte;)) Tiernärrin voll auf meine Kosten. Alle landwirtschaftlichen Prozesse kann ich hautnah erleben. Und Ziegen möchte ich sowieso schon lange selbst halten – ist aber leider nicht möglich. Die Metzler´s haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Lebensthema Bauernhof und alles was dazugehört und daraus entstehen kann, für jeden be-greifbar zu machen, zu veranschaulichen und Lust auf die Natur zu wecken. Die Kleintier-Kuschelzone, der Kräutergarten, die Sennschule und vieles mehr tragen dazu bei, den Bauernalltag miterleben zu können. Die Hightech-Kühl- und Wärmetechnik bis hin zur Käseherstellung und zur Molke-, Kosmetikverarbeitung gehören dazu. „Von der Ziege bis zur Nachtcreme ist es ein harter, aber natürlicher Weg!“ schmunzelt Ingo Metzler während wir an unzähligen Preismedaillen und Auszeichnungen für seine Produkte vorbeigehen. „Wir zeigen es dem Besucher im Rahmen von Führungen, wie es funktioniert!“ schließt er zufrieden seinen Satz ab.

UNTER DEM GIPFELKREUZ DES PIZ

BUIN…

…haben wir dann unsere dritte und letzte Käseverkostung des eindrucksvollen Ausfluges auf der KäseStraße Bregenzerwald. Und das unter dem alten Gipfelkreuz des Piz Buins, dem höchsten Berg Vorarlbergs. Denn das thront, etwas versteckt vom hohen Schnee, oberhalb des Eingangs der Kosmetikfirma. Das alte Holzkreuz ist außerdem eine kleine „Trophäe“, da der Piz Buin im Montafon steht und zwischen Montafon und Bregenzerwald gibt es seit Menschen Gedenken einen gewissen Wettbewerbsstreit...! Nun muss ich natürlich der Vollständigkeit wegen sagen: Ja, es hat mir wieder ein Teilnehmer der Gruppe ins Ohr geraunt, ich solle viel Käse von der Platte essen, weil so etwas Gutes gebe es nicht mehr so schnell! Und diesmal war es eine Wienerin, die sich für ihren nächsten Urlaub schon Vorarlberg vorgemerkt hat. Und ich finde, genauso soll es sein: Liebe geht durch den Magen – und nicht nur bei zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch zwischen Menschen und Landschaften mit ihren Kulturen und ihren Bewohnern: Eben GenussRegionen mit allen ihren kostbaren Facetten!!!!!
KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich KäseStraße Bregenzerwald © Foto: Rasbortschan - So schmeckt Österreich
Mit Bürgermeister Tobias Bischofsberger auf KäseStraße-Entdeckungstour
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Rutschungen in Sibratsgefäll
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Zu Besuch bei Ingo Metzler
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* Die KäseStraße ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Sennern, Bauern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben, sie ist also nur eine Verbindungsstraße der 160 Mitglieder der Organisation und nicht ein ausgewiesener Straßenname, den man im NAVI findet. Sie trägt dazu bei, die heimischen Produkte und kleinen Strukturen zu wahren und zu fördern. Dorfsennerei Sibratsgfäll: www.sennerei-sibra.at Käsekeller Bregenzerwald: www.kaesestrasse.at Metzler Naturhautnah.at: www.molkeprodukte.com **„Grenzenloser Genuss mit gutem Gewissen: Die GENUSS REGION ÖSTERREICH verbindet schon in ihrem Namen drei grundlegende Elemente der Initiative: Das Zusammenspiel von regionalen Lebensmitteln, dem "Feinkostladen Österreich" und dem, was für uns alle aus Lebensmitteln ein Erlebnis macht - dem Genuss.“ sagt Margareta Reichsthaler, die Obfrau der GENUSS REGION ÖSTEREICH. www.genuss-region.at

In eigener Sache / Klarstellung

Für diesen Beitrag bin ich, Tatjana Rasbortschan, verantwortlich. Alle Fotos stammen von mir. Dieser Beitrag ist keine Werbung, ich schreibe ihn aus eigenem Interesse. Es gibt keinen kommerziellen Hintergrund. Wenn Du mit mir in Kontakt treten willst, kannst Du das gerne über mein Kontaktformular tun.